von unserem ehemaligen Vorstandsmitglied Dr. Walter Rothhaar

Botanisch zählt die Kartoffel - Solanum tuberosum - zu den Solanaceen (Nachtschattengewächse ) , wozu auch die Tomate, der Tabak und die Aubergine als Nutzpflanzen, sowie der schwarze Nachtschatten, der Stechapfel ( Datura ) und die Tollkirsche als Wildpflanzen gehören.

Die Herkunft

Die bei uns angebaute Kartoffel stammt wohl von 2 Primitivformen ab, nämlich Sol. tub. andigena und Sol. tub. tuberosum, welche noch heute in den Hochanden bzw. der Küstenregion Chiles angebaut werden.

Wahrscheinlich stammen die ersten Kartoffeln, die nach Europa kamen, von S. t. andigena ab, da diese an den Kurztag adaptiert ist und im europäischen Klima ( Langtag ! ) keine befriedigende Erträge brachte.

Erst ab 1830 wurden auch Kartoffeln chilenischer Abstammung in Europa angebaut, die in unseren sommerlichen Langtag paßten.

Die Knolle

Im botanischen Sinne ist die Kartoffel keine Frucht wie z. B. das Getreidekorn, auch keine Wurzel, wie die Zuckerrübe sondern ein unterirdischer Sproß, eine Knolle.

Die Knolle dient als Speicherorgan und als vegetatives Vermehrungsorgan. An ihr sitzen Vertiefungen ( Augen ), woraus bei der Keimung Laubtriebe sprossen.

Am unterirdischen Teil der Triebe entwickeln sich Wurzeln und Tragfäden (Stolonen), mit denen die neuen Knollen am „ Nabel „ verbunden sind.

Die Wurzel

Die Wurzel ist ein stark verzweigtes Fasergeflecht, das sich im Boden ausbreitet. Eine Hauptwurzel fehlt, ist jedoch bei Samenpflanzen vorhanden.

Der Stengel

Der oberirdische Stengel sind krautig und sortenverschieden.

Die Blätter

Die Blätter sind fiederblättrig und in der Farbe hell- bis dunkelgrün, auch leicht bläulich, je nach Sorte.

Die Blüte

Der Blütenstand ist ein Wickel. Blütenreichtum ist sortenbedingt. Manche Sorten blühen bei uns nicht, besonders Wildformen (Kurztagsbedingt).

Die Blütenkrone ist weiß, lila, gelb und bläulich.

Die Blüte ist zwittrig, mit 5 Staubgefäßen und einem Fruchtknoten.

Selbstbestäubung ist die Regel, Fremdbefruchtung kommt auch vor.

Die Beeren

Die aus den Blüten hervorgegangenen Früchte sind Beeren, die bis zu 150 Samen enthalten. Sie spielen in der Züchtung eine Rolle.

Sie sind giftig ( Solanin ) und nicht zum Verzehr geeignet.

Das Klima

Bezüglich des Klimas ist die Kartoffel weniger anspruchsvoll.

Aufgrund ihrer Streubreite gedeiht sie bei uns überall, auch in Höhenlagen, ist jedoch kälteempfindlich und kann bei Nachtfrösten von -1 bis -2 Grad C erfrieren, wenn nicht beregnet wird.

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